(KI-Rekonstruktion Rotorabsturz und Flüssigkeitsaustritt)
Liebe Umwelt- und Naturfreunde im Kreis Coesfeld,
wir, die engagierten Bürgerinnen und Bürger, die sich für den Schutz unserer lokalen Natur und Umwelt einsetzen, wenden uns an Sie alle. Als Menschen, die die Schönheit und Vielfalt unserer Landschaften schätzen – von den Wiesen und Feldern um Havixbeck bis zu den Wäldern in Nottuln und Billerbeck – sehen wir uns gezwungen, gemeinsam aufzustehen. Der jüngste Vorfall in Havixbeck macht uns eindringlich klar, dass der weitere Ausbau von Windkraftanlagen in unserem Kreis ein unkalkulierbares Risiko für Mensch, Tier und Natur darstellt. Wir fordern daher den unverzüglichen Stopp aller geplanten und laufenden Ausbaumaßnahmen.
Der Vorfall in Havixbeck als lokales Warnsignal
Am 27. Oktober 2025 stürzte in Havixbeck der komplette Rotorkopf einer Windkraftanlage, einschließlich Gondel und Rotorblättern, aus einer Höhe von etwa 125 Metern auf ein angrenzendes Feld. Die tonnenschwere Konstruktion zersplitterte in unzählige Teile, was zu einer Absperrung des Geländes durch Feuerwehr und Polizei führte und benachbarte Anlagen aus Sicherheitsgründen stilllegte. Dieser Unfall in unserem Kreis Coesfeld – glücklicherweise ohne Verletzte – ist kein Einzelfall, sondern Teil einer Serie von Störfällen bei Windturbinen, die durch konstruktive Mängel begünstigt werden. Im Gegensatz zu sicheren Technologien wie Wasserturbinen, die „fail-safe“ ausgelegt sind, kann bei Windanlagen ein Blitzschlag oder Materialermüdung die Steuerung zerstören und ein kontrolliertes Abschalten unmöglich machen.
Allgemeine Umwelt- und Sicherheitsgefahren in unserem Kreis
Wir beobachten mit Sorge, wie Windkraftanlagen unsere lokale Umwelt belasten. Statistische Erhebungen dokumentieren bundesweit bis Anfang 2024 allein 108 Brände, 105 Gondel- oder Rotorblattabwürfe und 18 Turmfälle. Besonders besorgniserregend sind die chemischen Gefahren: Rotorblätter enthalten persistente „Ewigkeitschemikalien“ wie Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS), die hochtoxisch, bioakkumulativ und umweltpersistent sind. Diese Substanzen gelangen durch Abrieb in Böden, Gewässer und die Nahrungskette, wo sie das Immunsystem, die Leber und die Fortpflanzung schädigen können. Pro Anlage können jährlich bis zu 100 kg Mikroplastik freigesetzt werden, was in sensiblen Ökosystemen wie unseren Feldern und Wäldern zu langfristigen Schäden führt. Offshore-Anlagen vergiften zudem Meere, doch auch onshore belasten sie unsere lokale Fauna und Flora durch Infraschall, Flügelabrieb und Habitatzerstörung.
Der „Winddiebstahl“-Effekt durch Masseninstallationen – in Europa bereits rund 80.000 Anlagen – bremst den Wind ab und mindert die Effizienz weiter. In unserem Kreis, wo derzeit Anträge für 61 neue Einzelanlagen vorliegen und kürzlich fünf in Stevede genehmigt wurden, würde ein weiterer Ausbau diese Risiken multiplizieren.
Die benötigte Anzahl von Anlagen und der Backup-Bedarf
Um ein typisches fossiles Kraftwerk mit 800 bis 1.000 MW zu ersetzen, sind aufgrund der niedrigen Auslastung von Windanlagen (25-40 % Kapazitätsfaktor) etwa 500 bis 800 Anlagen nötig. In unserem Kreis, wo der Zubau bis September 2025 begrenzt ist, würde dies zu einer Überflutung unserer Landschaften führen. Parallel muss ein vollständiger Backup-Park aus Gas- oder Kohlekraftwerken vorgehalten werden, um Flauten auszugleichen – ohne Subventionen, was hohe Kosten verursacht und den Umweltnutzen zunichtemacht.
Enormer Flächenbedarf und Landschaftsverbrauch in Coesfeld
Jede Anlage beansprucht dauerhaft 0,25 bis 0,5 Hektar, zuzüglich Wege und Abstände, was pro Windpark Hunderte Hektar frisst. Die Pläne für neue Gebiete in unserem Kreis – wie in Nottuln mit acht genehmigten Anlagen oder Billerbeck mit angestrebten fünf Windgebieten – bedrohen unsere Kulturlandschaften irreversibel. Betonfundamente und Baumaßnahmen zerstören Böden und Biodiversität, wie es bereits in ähnlichen Projekten bundesweit geschieht.
Schlussfolgerung: Wir als wahre Naturfreunde müssen handeln
Die Kombination aus technischen Unsicherheiten, chemischen Gefahren für Mensch und Umwelt sowie dem immensen Flächenverbrauch macht den weiteren Ausbau zu einem kontraproduktiven Risiko. PFAS und ähnliche Gifte bedrohen unsere Gesundheit und die Integrität unserer lokalen Systeme. Wir als wahre Naturfreunde erkennen, dass echte Nachhaltigkeit nicht durch industrielle Verspargelung erreicht wird. Gemeinsam rufen wir Politik und Gesellschaft im Kreis Coesfeld auf: Stoppen Sie den Ausbau – zum Schutz unserer Umwelt, unserer Gesundheit und unserer Heimat.
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